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Wie nachhaltig ist nachhaltig?

Ob nun die Aluminiumbrotdose, das Elektroauto oder der Pullover aus recycelten PET-Flaschen – viele umweltfreundliche Produkte, oder solche die danach aussehen, bringen am Anfang oder Ende ihres Produktlebenszyklus eigene Umweltfallen mit sich. Aktuell besonders brisant sind Photovoltaikmodule – sogenannte Solaranlagen aus gewerblichen „Parks“ und dem privaten Verbrauch.
Warum sind diese gerade in der Diskussion? In den frühen 2000er Jahren begann der „Solarboom“ – für 20 Jahre wurde dabei auch kleinen „Betreibern“ über die Förderung des EEG eine Einspeisevergütung geboten. Da diese nun ausgelaufen ist, erzielen Kilowattstunden aus Solarenergie nicht einmal mehr die Hälfte der bisherigen Vergütung. Zeitgleich läuft die Nutzungsdauer der Module von 20-30 Jahren ab. Während Module schon mit wenigen Prozenten Leistungsabfall jahrelang geschreddert wurden, brauchen wir nun also eine Lösung für die Verwertung der Rohstoffe. Einerseits aufgrund ihrer begrenzten Vorkommnisse, aber auch aufgrund des CO2 Ausstoßes von Neuproduktionen sowie im Sinne menschenwürdiger Arbeitsbedingungen.

Doch selbst der enorme CO2 Abdruck der Siliziumgewinnung gleicht sich nach 1-2 Jahren im Betrieb aus: hier fallen lediglich 20-40g pro Kilowattstunde an, während es 1000 bei Energie aus Braunkohle sind. Rahmenlose PV Module sparen in der Produktion ohne Aluminium weitere 22-27%, die Herstellung in Deutschland setzt 40% weniger CO2 frei, als die Produktion in China (wo Braunkohle für die Stromgewinnung noch vorherrscht). Die Entwicklung geht zu immer dünneren und effektiveren, langlebigeren Anlagen, teils auch transparent und biegsam, so dass sie in die bestehende Umgebung integriert werden können, ohne weitere Flächen zu belegen. Experimentiert wird weiterhin mit Solarzellen aus Bioabfällen, Mischparks mit Windkraftanlagen und UV-reaktiven Zellen. Trotz geringer Mengen Cadmium in einigen Modellen, sind die geschredderten Abfälle kein gefährlicher Sondermüll. Eine effektive Aufbereitung ist dennoch notwendig, da etwa der Mangel an Indium bereits fast zum Produktionsstopp der umweltschonenden Energiegewinnung führte – schon heute stammt dieses fast ausschließlich aus Rezyklaten.

Nur Deutschland und Japan recyceln bisher relevante Mengen Solarmodule, da die Trennung und Aufbereitung erst ab 10.000 Tonnen im Jahr wirtschaftlich sind. Bis 2030 soll die Menge entsorgter Module bei ca. 1,7-8 Millionen Tonnen liegen. EU-weit wurden daher Vorschriften eingeführt, nach denen noch funktionierende Module zurück in den Markt geführt werden müssen, defekte Module zu 80% ihres Gewichts recycelt werden sollen. Je nach Technik und Modulbauart, werden aktuell bereits bis zu 95% Recyclinggrad erreicht. Selbst neue Solarzellen wurden bereits aus 100% Recyclingsilizium produziert, wobei der Wirkungsgrad neuer Zellen bisher noch nicht erreicht wurde. Bisher werden die Glasabfälle zu Glaswolle verwertet, die selbst jedoch nicht mehr aufbereitet werden kann. Das anvisierte Ziel ist es, in 7 Jahren ein Drittel des Bedarfs an Silizium aus Rezyklaten zu verwenden, zwei Drittel des Silbers und jeweils ein Fünftel Kupfer und Glas.

Sind Photovoltaikanlagen dank Recycling nun also die Lösung aller Energiefragen? Ein Problem sind die benötigten Speicher, da die Energie der Sonne nicht in einem stets gleichbleibenden Maß gewonnen werden kann. Auch hier ist ein hohes Maß an Sammlung und Recycling notwendig, um die benötigten Mengen von Lithium und anderen Rohstoffen dauerhaft und umweltverträglich aufbringen zu können. Das Lithiumrecycling selbst steckt noch in den Kinderschuhen. Was jedoch bereits möglich ist – „reuse“ von Akkus aus Elektroautos. Diese werden bereits bei minimalem Leistungsverlust ausgetauscht, sind jedoch noch für zahlreiche weitere Einsätze bereit.

Egal wie grün und günstig Strom wird – das Reduzieren, „reduce“ genannt, des Verbrauchs durch niedrigere Heiztemperaturen und seltenere Autofahrten wird uns auch in Zukunft begleiten müssen.

 

Die Dr. Ing. Wandrei GmbH unterstützt mit ihrer branchenspezifischen Software die Entsorger bei ihren neuen Herausforderungen.

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